Wüstensamen erreichen die Arktis: Ein Hoffnungsschimmer

Saatgut aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erreicht sicherstes Gewölbe der Welt in der Arktis
Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel und der globalen Ernährungssicherheit wurde ein bedeutender Schritt unternommen: Pflanzen, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten angebaut wurden, haben die Arktis erreicht, wo sie nun tief im Svalbard Global Seed Vault ruhen. Dies ist die weltweit am besten geschützte landwirtschaftliche Genbank, die mehr als 1,3 Millionen Saatgutproben von 6.200 Pflanzenarten konserviert und die letzte Verteidigungslinie für die genetische Vielfalt in der Lebensmittelproduktion darstellt.
Die Reise der Wüstensamen ins Eis
Die Samen wurden vom International Center for Biosaline Agriculture (ICBA) in Dubai gesammelt und untersucht, was das erste Mal markiert, dass die Golfregion zur globalen Samenbank beiträgt. Viele dieser Samen sind durch außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit an Dürre, hohe Temperaturen und salzhaltige Böden gekennzeichnet – Eigenschaften, die in Zeiten des Klimawandels unverzichtbar sind.
Die Sammlung umfasst 315 Saatgutproben von 110 Pflanzenarten, darunter das Nationalsymbol der Vereinigten Arabischen Emirate, der Ghaf-Baum, der äußerst dürreresistent ist. Diese Samen bewahren das landwirtschaftliche Erbe der Region und könnten für zukünftige Generationen entscheidend sein, um neue Pflanzen zu züchten, die widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel sind.
Warum ist das Svalbard Global Seed Vault wichtig?
Das als "Doomsday Bunker" bezeichnete Saatgutgewölbe auf dem zu Norwegen gehörenden Svalbard-Archipel schützt das genetische Pflanzenmaterial der Erde vor Kriegen, Naturkatastrophen und dem Klimawandel. 1300 km vom Nordpol entfernt, sorgt der Permafrost dafür, dass die Samen auch über Jahrhunderte hinweg intakt bleiben können.
Die Einrichtung verfügt über ein einzigartiges Sicherheitssystem und bewahrt Sicherungskopien der weltweit bedeutendsten Genbanken auf. Der Leiter des ICBA betonte:
"Vom Herzen der Vereinigten Arabischen Emirate haben diese Samen die Reise zum ewigen Frost der Arktis angetreten, um genetische Ressourcen für klimaresistente Pflanzen künftiger Generationen sicherzustellen."
Samen als Schlüssel zur Zukunft im Kampf gegen den Klimawandel
Die Gensammlung des ICBA beherbergt über 17.000 pflanzengenetische Materialien und ist eine der größten Sammlungen von salz-, dürre- und hitzeresistenten Pflanzen weltweit. Diese Eigenschaften werden immer wichtiger, da nutzbare landwirtschaftliche Flächen schwinden und Wasserknappheit wachsende Herausforderungen darstellt.
Die Samen, die ihren Weg in das Svalbard-Gewölbe gefunden haben, sind nicht nur Erinnerungen der Vergangenheit, sondern Fundamente für die Zukunft. Sie bieten Forschern, Landwirten und Politikern die Möglichkeit, neue Pflanzenarten zu entwickeln, die extremen Wetterbedingungen standhalten können.
Hoffnung bewahrt im ewigen Frost
Der Eingang zum Gewölbe ist mit einer Spiegelinstallation ausgestattet, die die Arktisnacht erleuchtet und Hoffnung symbolisiert. Vom Sand der arabischen Wüste bis zu den nördlichen Eisregionen sind diese Samen nicht nur Beispiele des Überlebens, sondern tragen auch das Versprechen einer nachhaltigen und ernährungssicheren Zukunft in sich.
Dieser Schritt zeigt deutlich, dass globale Zusammenarbeit und Wissenschaft im Kampf gegen den Klimawandel entscheidend sind. Die Samen, die jetzt in der Tiefe des ewigen Eises ruhen, können eines Tages lebensrettende Ressourcen für alle Teile der Erde werden.