Sommer, Sonne, Stress: Wie man mental gesund bleibt

Mentale Gesundheit im Sommer: In Balance bleiben trotz digitaler Überlastung und Reisestress
Der Sommer wird oft als Zeit zur Entspannung, Erholung und zum Reisen gesehen. Doch eine steigende Zahl von Experten weist darauf hin, dass die sonnigste Zeit des Jahres – insbesondere in Regionen mit extremen Klimabedingungen wie den VAE – nicht zwangsläufig seelische Ruhe bringt. Idealisierte Urlaubsbilder in sozialen Medien, ständiges „Doomscrolling“, Jetlag-bedingte Schlafstörungen und strukturlosen Tage der Kinder sind allesamt Faktoren, die zu Angstzuständen, Reizbarkeit oder sogar Burnout beitragen können.
Zu viel Bildschirmzeit überwältigt statt zu entspannen
Der ständige Gebrauch digitaler Geräte setzt sich auch im Sommer fort, sei es beim Lesen von Nachrichten oder beim Dokumentieren unserer Reisen online. Das Problem besteht nicht nur darin, dass die Nutzung von Bildschirmen am Abend die Melatoninproduktion behindert, sondern auch in der Überstimulation des Belohnungssystems im Gehirn, was langfristig zur Sucht, zu Selbstwertproblemen und Schlafstörungen führen kann.
Soziale Medienbilder von 'perfekten Sommern' können besonders Neid, Vertrauensverlust und sogenannte 'narzisstische Kränkungen' hervorrufen, die das Selbstbild schädigen. Nachrichten – insbesondere negative, bedrohliche Inhalte – können die Amygdala im Gehirn aktivieren, die für die emotionale Regulierung verantwortlich ist, und Stressreaktionen auslösen, selbst wenn wir versuchen, uns körperlich zu entspannen.
Das zweischneidige Schwert des Reisens
Reisen kann zweifellos eine lohnende Erfahrung sein – neue Kulturen, Landschaften, Menschen –, aber es bietet nicht automatisch jedem geistigen Frieden. Jetlag, unerwartete Verzögerungen, unbekannte Umgebungen und die ständige Notwendigkeit, sich anzupassen, belasten die Exekutivfunktionen des Gehirns. Emotionale Erschöpfung kann leicht auftreten, insbesondere bei denen, die bereits mit psychischen Herausforderungen konfrontiert sind.
Zusätzlicher psychologischer Druck kann durch zugrundeliegende Sicherheitsbedenken entstehen – sei es beim Reisen oder aufgrund von Spannungen, die zu Hause erlebt werden. Diese manifestieren sich oft als unbewusste Ängste, die zu emotionalem Rückzug und anhaltender Angst führen.
Auch Kinder leiden unter mangelnder Struktur
Für Kinder kann die Sommerpause freudige Freiheit bedeuten, aber der Mangel an täglicher Routine – wie zur Schule gehen, regelmäßige Mahlzeiten und Schlafenszeiten – kann ihre emotionale Regulierung erheblich beeinträchtigen. Reizbarkeit, regressives Verhalten oder sogar Trennungsangst können auftreten. Es ist wichtig, dass Eltern einen täglichen Rhythmus, so locker er auch sein mag, beibehalten und die Bildschirmzeit einschränken, Bewegung und soziale Aktivitäten fördern.
Tipps für einen gesünderen Sommer
Beschränken Sie den Nachrichtenkonsum und die sozialen Medien, insbesondere abends vor dem Schlafengehen.
Schaffen Sie eine schlaffördernde Umgebung, die dunkel, ruhig und kühl ist.
Nutzen Sie Reisen für innere Arbeit, nicht nur als Flucht oder Ablenkung.
Sprechen Sie ehrlich über Bedenken, insbesondere mit Kindern, die sensibel auf die Stimmungen von Erwachsenen reagieren.
Anstatt zu scrollen, probieren Sie Entspannungstechniken wie Achtsamkeit, Atemübungen oder beruhigende Musik aus.
Fazit
Der Sommer bietet eine Chance zur Erneuerung – aber nur, wenn wir bewusst auf unser physisches und mentales Gleichgewicht achten. Wahre Entspannung ist nicht nur eine Frage des Ortswechsels oder des Sonnenbadens, sondern das Ergebnis innerer Arbeit. Daher lohnt es sich, auch digital zu „urlauben“ und sich wirklich eine Auszeit zu gönnen.
(Basierend auf einer neuropsychologischen Studie.)
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