Wertvolle Pferde bleiben in Abu Dhabi unverkauft

Mehrere Arabische Vollblüter bei Abu Dhabi Auktion unverkauft
Eines der spektakulärsten Ereignisse der Abu Dhabi International Hunting and Equestrian Exhibition (ADIHEX), die Auktion arabischer Vollblüter, entfaltete sich in diesem Jahr nicht in ihrer gewohnten Atmosphäre. Trotz der Parade von 33 Pferden, die außergewöhnliche Abstammungen und Rennerfahrung aufwiesen, blieben viele Exemplare unverkauft. Das verhaltene Interesse und niedrige Gebotsniveaus führten dazu, dass viele Züchter ihre Pferde aus dem Verkauf zurückzogen.
Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Emirates Arabian Horse Society organisiert, und die meisten der zum Verkauf angebotenen Pferde stammten aus internationalen Schönheitswettbewerben oder preisgekrönter Zucht. Ziel der Ausstellung war es, der Welt die Eleganz, Stärke und genetische Exzellenz der arabischen Pferde zu präsentieren. Die Käufer jedoch erschienen diesmal zurückhaltender.
Unnachgiebige Züchter, unentschlossene Bieter
Eines der bemerkenswertesten Ereignisse der Auktion am Freitagabend war ein Gebot von 600.000 Dirham für JS Al Sultan, einen fünfjährigen Hengst mit der Katalognummer 11, das jedoch abgelehnt wurde. Das Pferd hatte über 450.000 Dirham in verschiedenen Wettbewerben gewonnen und eine bemerkenswert starke Abstammung. Dennoch schätzte der Verkäufer den Hengst höher ein und lehnte das Gebot ab.
Die Richter betonten kontinuierlich die seltenen genetischen Hintergründe, die Meisterschaftsergebnisse und die hervorragenden körperlichen Merkmale der Pferde. Dennoch war das Publikum nicht bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, und viele Pferde kehrten ohne neue Besitzer in die Ställe zurück.
Die Auktionsvorgänge standen in starkem Kontrast zu den früheren Veranstaltungen der Woche, bei denen Kamel- und Falkenauktionen schnelle Gebote verzeichneten, die oft den Startpreis deutlich übertrafen. Im Gegensatz dazu verlief die Pferdeauktion viel ruhiger und vorsichtiger.
Ist Leidenschaft nicht genug?
Mehrere bekannte Pferdezüchter, die häufig sowohl Pferde kaufen als auch rennen, nahmen an der Veranstaltung teil. Viele erfahrene Züchter, die an der Auktion teilnahmen, waren noch unentschlossen, ob sie kaufen sollten, und übernahmen stattdessen die Rolle von Beobachtern. Einige planten, nach der offiziellen Auktion die Organisatoren für Verhandlungen anzusprechen.
Ein Züchter, der seit Jahren an Schönheitswettbewerben für arabische Pferde teilnimmt und seine Pferde jährlich in bis zu sieben oder acht Wettbewerben ins Rennen schickt, besuchte die Auktion. Die Preisgelder können je nach dem Niveau des Wettbewerbs zwischen 50.000 und 100.000 Dirham liegen. Seiner Meinung nach gehören die in Abu Dhabi durchgeführten Ausstellungen und Auktionen zu den weltweit stärksten in Bezug auf die Qualität.
Er verriet auch, dass er zuvor eine arabische Stute bei einer Auktion für 300.000 Dirham gekauft hatte, doch nun wartet er. Obwohl er die Qualität der diesjährigen Angebote für sehr hoch hält, hat er noch keine Entscheidung getroffen.
Junge Generation in den Bietreihen
Die Auktion zog nicht nur erfahrene Züchter, sondern auch jüngere Enthusiasten an. Ein 17-Jähriger war stellvertretend für seinen Cousin anwesend, der im Namen einer Familienfarm ein Pferd kaufen wollte. Die Familie züchtet hauptsächlich Pferde für Endurancerennen, interessierte sich jedoch zum ersten Mal für Schaustücke für Schönheitswettbewerbe.
Die Jugendlichen unternahmen mehrere Versuche: Ein Gebot war 7.000, ein anderes 45.000 Dirham – beide wurden überboten. Sie äußerten die Bereitschaft, bis zu 100.000 Dirham für ein wirklich gutes Pferd zu zahlen, aber sie prüfen sorgfältig die körperlichen Merkmale des Pferdes während der Auswahl: Hals, Gesicht, Augen und Körperbau.
Als die Auktion zu Ende ging, schienen sie nicht das richtige Pferd gefunden zu haben und zogen, wie viele andere Interessierte, mit leeren Händen von dannen.
Sind die Erwartungen zu hoch?
Die Erfahrungen der Pferdeauktion spiegeln die aktuelle Marktsituation gut wider: Während das Interesse an arabischen Vollblütern stark bleibt, sind Käufer zunehmend vorsichtig, insbesondere angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und globaler inflationsbedingter Auswirkungen. Züchter hingegen bestehen zunehmend auf überdurchschnittlichen Marktpreisen für ihre Pferde, insbesondere für Exemplare, die sich bereits in Wettbewerben bewiesen haben.
Diese Dualität – vorsichtige Käufer und entschlossene Verkäufer – führte dazu, dass mehrere wertvolle Pferde bis zum Ende des Abends unverkauft blieben. Obwohl Leidenschaft und Fachwissen auf beiden Seiten vorhanden waren, gelang es nicht, die Erwartungen zu überbrücken.
Obwohl die Veranstaltung spektakulär war, brachte sie nicht die Dynamik, auf die viele gehofft hatten. Die Pferde kehrten in ihre Ställe zurück – vielleicht in Erwartung der nächsten Auktion oder der Hoffnung auf eine private Verhandlung.
Abschließend bleibt festzuhalten: Das Interesse an arabischen Vollblütern in den VAE bleibt stabil, aber Änderungen im Käuferverhalten, Preissensibilität und zunehmend strenge Qualitätsanforderungen stellen Züchter vor ernsthafte Herausforderungen. Diese Auktionen sind nicht nur kommerzielle Ereignisse, sondern Schauplätze von Leidenschaft, Tradition und strategischen Entscheidungen – wobei nicht immer das höchste Gebot zählt, sondern ob das Pferd in wirklich gute Hände gelangt.
(Die Quelle des Artikels basiert auf der Auktion der Abu Dhabi International Hunting and Equestrian Exhibition (ADIHEX).)
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