Scheck geplatzt in Dubai: Mögliche Konsequenzen

Was passiert, wenn ein Scheck in Dubai platzt?
Die Verwendung von Schecks als Zahlungsmethode in den VAE bleibt eine gängige Praxis, insbesondere bei Geschäfts- und Immobilientransaktionen. Wenn jedoch ein Scheck aufgrund unzureichender Guthaben nicht eingelöst werden kann, kann dies schwerwiegende Folgen für den Aussteller haben. Im Folgenden erläutern wir die rechtlichen Schritte, die im Falle eines geplatzten Schecks eingeleitet werden können, und welche potenziellen Konsequenzen dies haben kann.
Wann gilt ein Scheck als geplatzt?
Ein Scheck gilt als geplatzt, wenn der auf dem Scheck angegebene Betrag nicht an den Begünstigten (Bezogener) ausgezahlt werden kann, da im Bankkonto des Ausstellers (Scheckaussteller) nicht genügend Mittel vorhanden sind. In solchen Fällen kann der Begünstigte seinen berechtigten Anspruch über das Gerichtssystem der Emirate durchsetzen.
Rechtlicher Rahmen
Artikel 212 des 42. Bundesdekretgesetzes von 2022 (Zivilprozessordnung) regelt den Vollstreckungsbefehl. Dies ermöglicht es der betroffenen Partei, bei Gericht ein Vollstreckungsverfahren einzuleiten, um den berechtigten Anspruch einzufordern.
Ein Anspruch aus einem geplatzten Scheck wird vollstreckbar, wenn:
Die betroffene Partei einen Gerichtsbeschluss hat, oder
Der Scheck als offizielles, beglaubigtes Dokument nach dem Gesetz gilt.
Die Vollstreckung kann nur auf der Grundlage eines Vollstreckungsbefehls erfolgen, der eine Vollstreckungsklausel enthält und die Behörden dazu verpflichtet, das Verfahren durchzuführen.
Verfahren im Falle eines geplatzten Schecks
1. Einreichung eines Vollstreckungsantrags
Der Bezogene kann bei dem zuständigen Gericht einen Vollstreckungsantrag einreichen, in dem er den Betrag des geplatzten Schecks und die damit verbundenen Kosten (Gerichtsgebühren, Rechtsvertretung usw.) angibt.
2. Benachrichtigung des Ausstellers (Scheckaussteller)
Das Gericht benachrichtigt den Scheckaussteller über die Einleitung des Verfahrens. Die Benachrichtigung enthält den geforderten Betrag sowie alle damit verbundenen Kosten und Gebühren.
3. Zahlungschance
Nach Erhalt der Benachrichtigung hat der Scheckaussteller das Recht, den Betrag ganz oder teilweise in die Gerichtskasse zugunsten des Bezogenen einzuzahlen (gemäß Artikel 235).
4. Vollstreckungsmaßnahmen, wenn keine Zahlung erfolgt
Wenn der Scheckaussteller nicht innerhalb von 7 Tagen bezahlt, kann der Bezogene das Gericht ersuchen, folgendes zu tun:
Einen Haftbefehl zu erlassen (Artikel 319),
Ein Reiseverbot zu verhängen, wenn der Betrag 10.000 Dirham erreicht oder übersteigt (Artikel 324).
5. Entschädigungsoptionen
Nach Handelsrecht kann der Bezogene einen zusätzlichen zivilrechtlichen Entschädigungsanspruch gegen den Scheckaussteller und andere verantwortliche Parteien (z. B. Bürgen) geltend machen, wenn der Scheck innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist vorgelegt wurde.
Was kann der Scheckaussteller tun?
Wenn jemand einen Scheck ausgestellt hat, der geplatzt ist, sollte er als ersten Schritt sofort Kontakt mit der betroffenen Partei aufnehmen und rechtlichen Rat einholen. Wenn der Betrag gezahlt werden kann, sollte dies spätestens 7 Tage nach der gerichtlichen Benachrichtigung geschehen, um schwerwiegendere Konsequenzen wie ein Reiseverbot oder eine Verhaftung zu vermeiden.
Zusammenfassung
In Dubai ist ein geplatzter Scheck nicht nur ein unangenehmer Vorfall – er kann ernsthafte rechtliche und persönliche Konsequenzen haben. Das rechtliche System der VAE regelt solche Fälle eindeutig und bietet Möglichkeiten zur effizienten Durchsetzung berechtigter Ansprüche. Daher muss der Scheckaussteller stets sicherstellen, dass der Betrag auf dem Scheck verfügbar ist, oder er riskiert eine gerichtliche Vollstreckung, Verhaftung oder sogar ein Reiseverbot.
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