Jobverlust in VAE: Bankrichtlinien erklärt

Wenn jemand in den Vereinigten Arabischen Emiraten seinen Job verliert, ist eine der häufigsten Fragen, was mit dem Bankkonto passiert, wenn das Aufenthaltsvisum storniert wird. Unsicherheit fügt oft Stress zu einer bereits schwierigen Zeit hinzu, besonders wenn die Zukunft der Familie davon abhängt, schnell einen neuen Job zu finden. Im Folgenden fassen wir die Regeln zusammen, die in den VAE für Bankkonten bei Visumstornierung gelten.
Visumstornierung = Automatische Sperrung?
Es ist wichtig zu wissen, dass die VAE-Vorschriften nicht automatisch dazu führen, dass ein Bankkonto bei der Stornierung eines Aufenthaltsvisums eingefroren oder geschlossen wird. Das Konto kann weiterhin genutzt werden, solange der Kunde es aktiv nutzt und seine Kontaktdaten (z.B. Adresse, Telefonnummer, E-Mail) der Bank bekannt sind.
Die Verordnung Nr. 29/2011 der Zentralbank der VAE besagt, dass ein Konto nicht als inaktiv gilt, wenn die Adresse des Kunden bekannt ist oder er ein weiteres aktives Konto bei derselben Bank besitzt.
Wann wird ein Konto inaktiv?
In den VAE wird ein Konto als „inaktiv“ eingestuft, wenn innerhalb von drei Jahren keine finanziellen oder nicht-finanziellen Transaktionen stattfinden und der Kunde in keiner Form – weder schriftlich noch elektronisch – mit der Bank kommuniziert.
Das Rundschreiben Nr. 1/2020 der Zentralbank, das am 15. Januar 2020 herausgegeben wurde, liefert detaillierte Regeln zur Definition inaktiver Konten:
Spar-, Giro- oder Sichtkonten, bei denen es über drei Jahre keine Einzahlungen, Barabhebungen, Serviceanfragen, Aktualisierungen der Kundendaten oder andere vom Kunden initiierte Transaktionen gibt, können als inaktiv betrachtet werden.
Zinsen und Gebühren, die automatisch von der Bank gebucht werden, werden nicht als echte Kontobewegungen angesehen.
Was passiert nach der Visumstornierung?
Nach der Visumstornierung kann die Person ihr Bankkonto weiterhin nutzen, solange sie:
regelmäßig finanzielle Transaktionen durchführt (z.B. Guthabenaufladungen, Online-Shopping),
in Kontakt mit der Bank bleibt (z.B. E-Mail-Kommunikation, Nutzung des Online-Banking-Portals),
und die Bank über die Adresse oder Kontaktdaten des Kunden informiert ist.
Wenn das Visum abläuft, die Person das Land jedoch nicht sofort verlässt - beispielsweise während einer Jobsuche (in der Regel gibt es eine Nachfrist von 30–60 Tagen) - kann sie weiterhin auf ihr Konto zugreifen.
Umklassifizierung zum Nicht-Residenten-Konto
Der Status des Bankkontos kann sich ändern: Die Bank kann beschließen, das Konto als Nicht-Residenten-Konto zu behandeln. Dies bedeutet nicht automatisch Einfrieren oder Schließen, aber separate Regeln, Gebühren und Dokumentationsanforderungen können gelten.
In solchen Fällen kann die Bank aktualisierte Dokumente verlangen, wie z.B.:
einen neuen Arbeitsvertrag oder ein Jobangebot,
eine Kopie des neuen Visums, wenn verfügbar,
andere Dokumente, die die Statusänderung unterstützen.
Was sollte man in dieser Situation tun?
Wenn jemand seinen Job verliert und dadurch sein Visum storniert wird, ist es ratsam, die Bank im Voraus über die Änderung zu informieren. Dies erhöht die Transparenz und hilft, mögliche Einschränkungen bei der Kontonutzung zu vermeiden.
Es ist hilfreich zu vermerken:
dass die Person in den VAE nach Arbeit sucht,
plant, ein neues Visum innerhalb desselben Landes zu erhalten.
Dies ist besonders wichtig, wenn regelmäßige Überweisungen, Darlehensrückzahlungen oder automatische Zahlungen mit dem Konto verbunden sind.
Zusammenfassung
Nach den Bankvorschriften der VAE führt die Stornierung eines Aufenthaltsvisums nicht automatisch zu einer Sperrung oder Schließung eines Bankkontos. Der Schlüssel ist Aktivität und kontinuierliche Kommunikation mit der Bank. Solange die Bank den Kunden kennt und er sein Konto nutzt, bleibt es aktiv.
(Quelle: Vorschriften der Zentralbank der VAE.)
Wenn Sie einen Fehler auf dieser Seite finden, bitte informieren Sie uns per E-Mail.