Sturm in Dubai: Gewitter und Chaos

Stürmische Tage in Dubai: Gewitter, überflutete Straßen und Flugstornierungen stören das tägliche Leben

Die Bewohner der Vereinigten Arabischen Emirate stehen erneut vor einer stürmischen Periode, die nicht nur die Unvorhersehbarkeit des Wetters aufzeigt, sondern auch die infrastrukturellen Schwächen der Stadt hervorhebt. Am 18. und 19. Dezember trafen heftige Regenschauer, Hagel und Gewitter die Region und verursachten erhebliche Störungen in Dubai und anderen Emiraten. Die Behörden gaben gelbe und orangefarbene Warnungen heraus und forderten die Anwohner auf, ihre Häuser nur in absoluten Notfällen zu verlassen.

Warnungen, Lecks und überflutete Straßen

Das Nationale Meteorologische Zentrum gab am Freitagmorgen zwischen 4:30 und 10:30 eine neue Warnung heraus, mit einer gelben Warnung für fast das ganze Land und einer orangefarbenen Warnung für die Hauptgebiete mehrerer Emirate. Verschiedene Teile von Dubai wurden überflutet, was den Verkehr lahmlegte. Die Straßen- und Verkehrsbehörde (RTA) gab bekannt, dass ihr gemeinsames Hochwassermanagement-Zentrum in den frühen Morgenstunden die Arbeit aufgenommen hat, um Wasseransammlungspunkte zu beseitigen.

Die Polizei von Dubai gab am Freitagmorgen eine Erklärung ab, in der sie warnte, dass erhöhte Vorsicht aufgrund schlechter Sichtverhältnisse und gelegentlichem Hagel erforderlich sei. Sie forderten die Fahrer auf, den offiziellen Anweisungen zu folgen und nach Möglichkeit auf Reisen zu verzichten.

Schulen, Veranstaltungen und Verkehr: Alles gestört

Die Dubai Knowledge and Human Development Authority (KHDA) rief Schulen und Kindergärten dazu auf, die Sicherheit von Mitarbeitern und Schülern zu priorisieren. Obwohl Schulen offiziell eine Pause wegen der festlichen Jahreszeit haben, finden viele dennoch außerunterrichtliche und Freizeitprogramme statt. Sie raten jedoch dringend davon ab, diese in den nächsten Tagen im Freien oder als Exkursionen abzuhalten.

Die RTA kündigte eine vorübergehende Aussetzung der Busverbindungen zwischen den Städten Ajman und Schardscha an. Auch die Polizei von Umm Al Quwain schloss Abfahrten zur Sheikh Mohammed bin Zayed Road. Mehrere Straßensegmente in Dubai waren von Staus und vollständigen Sperrungen betroffen, darunter Rampen Richtung Jumeirah und Dubai Mall auf der Sheikh Zayed Road.

Flugverkehr: Flugstornierungen und -verspätungen

Der heftige Regen und die Stürme beeinträchtigten den Flugverkehr erheblich. Die Fluggesellschaft Emirates stornierte am Freitag Dutzende von Flügen, darunter solche nach Teheran, Dammam, Bahrain, Colombo und Frankfurt. Den Passagieren wurde empfohlen, den Status ihrer Flüge über die offizielle Website zu überprüfen.

Ein Sprecher von flydubai bestätigte am Freitagmorgen, dass sie zahlreiche Flüge stornieren, verzögern oder zu anderen Flughäfen umleiten mussten. Sie betonten, dass die Sicherheit stets oberste Priorität habe und alles Mögliche getan werde, um sicherzustellen, dass Passagiere so schnell wie möglich ihre Ziele erreichen. Das Unternehmen entschuldigte sich für mögliche Reiseunannehmlichkeiten und warnte vor weiteren Störungen im Laufe des Tages.

Alltagsprobleme

Der Sturm beeinträchtigte nicht nur die Straßen, sondern auch notwendige öffentliche Dienstleistungen. Aus mehreren Stadtteilen in Dubai, Schardscha und anderen Emiraten wurden überflutete Wohnungen, Stromausfälle und nicht funktionierende Klimaanlagen gemeldet. In einem Wohnkomplex in Abu Dhabi berichteten Mieter von nächtlichen Stromausfällen und undichten Decken, wobei einige auch Unterbrechungen beim WLAN und anderen Basisdiensten erlebten.

Behörden in Ras Al Khaimah schlossen ENOC und andere Fahrzeuginspektionszentren und verschoben Fahrprüfungen. Das Verkehrschaos wurde dadurch verschärft, dass viele Taxis sich weigerten, auf mit Wasser überfluteten Straßen zu fahren, und zahlreiche Fahrer in öffentlichen Parkbereichen auf eine Wetterbesserung warteten.

Verschobene Programme, geschlossene Büros

Die KHDA gab bekannt, dass die Wochenendprogramme namens "Life Camps – Winter Edition" vorübergehend ausgesetzt werden. Die ursprünglich für den 20. Dezember geplanten "Family Day"-Workshops wurden ebenfalls auf den 27. Dezember verschoben.

Kundendienstzentren in Ajman, Masfout und Manama bleiben am 19. Dezember geschlossen, wobei Dienstleistungen ausschließlich online oder über mobile Anwendungen verfügbar sind.

Flüchtige Sonnenpausen

Obwohl die Sonne gelegentlich durch die Wolken in einigen Teilen von Dubai – wie in den Stadtteilen Al Mamzar und Karama – schien, sanken die Temperaturen erheblich. In den Morgenstunden wurden in der Region Al Ghewaifat nur 8,5°C gemessen, was für diese Jahreszeit besonders ungewöhnlich ist.

Zusammenfassung: Stürmisches Wetter, stürmische Folgen

Das jüngste stürmische Wetter hat die Empfindlichkeit der Infrastruktur von Dubai und den VAE gegenüber solch extremen Witterungsbedingungen hervorgehoben. Überflutete Straßen, eingestellter öffentlicher Nahverkehr, gestrichene Flüge, geschlossene Büros und verschobene Programme demonstrieren die weitreichenden Störungen, die unvorhergesehene Naturereignisse in einer modernen Stadt verursachen können.

Die schnelle Reaktion der Behörden und die Kooperation der Öffentlichkeit helfen, die Situation zu bewältigen, aber dieser Vorfall könnte auch auf einen langfristigen Bedarf an neuen infrastrukturellen Lösungen, verbesserten Entwässerungssystemen und wetterfester Stadtplanung hinweisen.

Es wird erwartet, dass das instabile Wetter in den kommenden Tagen anhält. Wer es kann, sollte offizielle Warnungen beachten, riskante Reisen vermeiden und zu Hause bleiben, bis sich der Himmel klärt. Während Dubai als die Stadt des Sonnenscheins bekannt ist, ist nun deutlich geworden, dass auch seine stürmische Seite ernst genommen werden muss.

(Quelle: Basierend auf der Erklärung des Nationalen Meteorologischen Zentrums.)