Selbstfahrende Taxis und Gratis-Massagen in Dubai

Selbstfahrende Taxis und Gratis-Massagen: Beginn einer neuen Mobilitätsära in Dubai
Die Zukunft ist auf den Straßen Dubais angekommen – und sie wird immer greifbarer. Autonome Fortbewegung, die man bisher nur auf Technologiemessen gesehen hat, kann man nun auf der Jumeirah Road durch eine der neuesten Innovationen erleben: das Apollo Go selbstfahrende Taxi, entwickelt von Baidu. Es verspricht eine sichere und komfortable Fahrt mit einem Hauch von Luxus, wie etwa drei verschiedene Massageprogramme, die in die Rücksitze integriert sind.
Diese Innovation ist Teil eines Pilotprogramms, das von der Dubai Roads and Transport Authority (RTA) in Zusammenarbeit mit drei chinesischen Unternehmen – Pony.ai, WeRide und Apollo Go – gestartet wurde. Der Testbetrieb der selbstfahrenden Taxis findet derzeit in bestimmten Bereichen statt, einschließlich der Viertel Jumeirah, Zabeel und Dubai Festival City.
Vier Kilometer futuristisches Erlebnis
Die neueste Testfahrt fand über eine vier Kilometer lange Strecke im Jumeirah-Gebiet statt. Die Fahrt begann vom Parkplatz der Jumeirah-Moschee aus während der angenehmen Mittagsstunden bei mäßigem Verkehr. Das Elektrofahrzeug erreichte dabei Geschwindigkeiten von bis zu 72 km/h, wechselte mühelos die Fahrspuren und vollzog Wendemanöver – alles mit minimalem menschlichen Eingriff. Obwohl derzeit noch ein Sicherheitsfahrer an Bord ist, sieht der Plan für den kommerziellen Betrieb, der im ersten Quartal 2025 beginnen soll, ein vollständig fahrerloses System vor.
Massagefunktion als Teil der Fahrt
Was das Erlebnis wirklich besonders macht, ist das integrierte Massagesystem in den Rücksitzen. Fahrgäste können aus drei verschiedenen Intensitäten und Stilen wählen: Wellengang-Modus verläuft entlang der Wirbelsäule von unten nach oben, Schmetterlingsmodus bietet abwechselnde Links-Rechts-Vibrationen und Catwalk-Modus sorgt für ein verspieltes, leichtes Gefühl. In China werden diese Funktionen per Sprachsteuerung aktiviert, in Dubai jedoch derzeit manuell über ein im Sitz eingebautes Bedienfeld.
Wie bucht man?
Derzeit gibt es keine öffentlich zugängliche Online-Buchungsplattform für Apollo Go. Es wird erwartet, dass die Nutzung des Dienstes ähnlich wie minutenbasierte Autoanmietungen sein wird: Man betritt das Fahrzeug mit einem PIN-Code anstelle eines Schlüssels. Der Innenraum ist geräumig, aber das System erlaubt nicht mehr als drei Fahrgäste, da der 'Fahrersitz' nicht für Personen verfügbar ist – während der Testphase wird dieser von einem Sicherheitsbeauftragten besetzt.
Die Fahrt beginnt erst, wenn alle Sicherheitsgurte angelegt sind – dann startet das System die Fahrt.
Technologie und Sicherheit Hand in Hand
Apollo Go testet derzeit 50 Fahrzeuge des Typs RT6, der sechsten Generation, in Dubai. Diese Fahrzeuge sind nicht nur 'intelligent': Ausgestattet mit 1.200 TOPS (Tera Operationen pro Sekunde) Rechenleistung und insgesamt 38 Sensoren (darunter 8 LiDARs und 12 Kameras) bieten sie eine vollständige Umfelderkennung. Es gibt auch vier Kameras im Passagierraum, die es dem System ermöglichen, sowohl äußere als auch innere Ereignisse zu überwachen.
Hergestellt von Jiangling Motors in China, erfordern diese Fahrzeuge keine Hardware-Änderungen – nur Software- und Algorithmusanpassungen, die auf die einzigartigen Verkehrsbedingungen der Vereinigten Arabischen Emirate abgestimmt sind, wie die häufige Anwesenheit von Kreisverkehren.
Unsicherheit und Erstaunen gleichzeitig
Erste Erfahrungen haben gemischte Gefühle hervorgerufen. Obwohl die selbstfahrende Technologie zuverlässig schien, fanden einige Fahrgäste bei Testfahrten es merkwürdig, dass sich das Lenkrad autonom drehte und das Fahrzeug schnelle Wendemanöver vollzog. Es gab einen Vorfall, bei dem das Taxi die Spur hinter einem plötzlich angehaltenen Auto wechselte und dabei möglicherweise eine Kollision mit einer sich öffnenden Autotür riskierte – dies sind Aspekte, die noch im Algorithmus verfeinert werden müssen.
Experten schlagen vor, dass an den Fahrzeugen deutlichere visuelle Signale angebracht werden sollten, um es anderen Verkehrsteilnehmern leichter zu machen, sie als selbstfahrende Autos zu erkennen.
Das Ziel: 25 Prozent selbstfahrender Verkehr bis 2030
Dubai experimentiert nicht nur – es arbeitet mit konkreten Plänen und Fristen, um 25 Prozent des städtischen Verkehrs bis 2030 intelligent und fahrerlos zu machen. Das Ziel ist strategisch, nicht nur technologisch: automatische Fortbewegung könnte Verkehrsnetze optimieren, Staus und Unfälle reduzieren und dabei die Reiseerfahrung und Sicherheit verbessern.
Selbstfahrende Fahrzeuge können miteinander kommunizieren, ständig die Routenplanung aktualisieren und menschliche Fehler vermeiden, wie z. B. das Nichtbeachten eines sicheren folgenden Abstands oder falsche Fahrspurwechsel. Langfristig verspricht dies eine sicherere und reibungslosere urbane Mobilität.
Was hält die Zukunft bereit?
Das Apollo-Go-Projekt ist ein Schritt in Richtung Vertrauensaufbau in selbstfahrende Systeme. Die Massagefunktion und Komfortmerkmale sind nicht nur technologische Tricks – sie heben das Passagiererlebnis auf ein neues Niveau. Dass Dubai die erste Stadt außerhalb Chinas ist, die Apollo Go implementiert, zeigt das Engagement des Emirats für Innovationen und die Entwicklung einer intelligenten Stadt.
In den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass Tausende neuer, vollautonomer Fahrzeuge in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeführt werden, die nicht nur den Verkehr transformieren, sondern auch die gesamte Dynamik des urbanen Lebens verändern könnten.
Eines ist sicher: Wer bald in Dubai in ein Taxi steigt, wird nicht nur das Ziel als Erlebnis finden, sondern auch die Fahrt selbst – bereichert durch eine kleine Massage.
(Quelle: Erklärung der Dubai Roads and Transport Authority (RTA).)
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