Schönes Wetter in VAE: Krank durch Temperaturschwankungen?

Der Nachteil des schönen Wetters: Warum werden in den VAE so viele krank?
Mit den kühleren Temperaturen in den Vereinigten Arabischen Emiraten nutzen immer mehr Einwohner die frische Luft und die angenehmen Abendbrisen. Viele unternehmen Spaziergänge bei Sonnenuntergang, veranstalten Grillabende in ihren Gärten oder treffen sich mit Freunden am Strand. Nach dem brütend heißen Sommer ist dieses milde Wetter eine Erleichterung – nicht zu heiß, nicht zu kalt, einfach ideal.
Doch Ärzte warnen, dass diese Zeit der schwankenden Temperaturen für viele zu Krankheiten führen kann. Die Kombination aus klimatisierten Innenräumen, noch warmen Nachmittagen und kühlen Abendbrisen kann eine überraschende Belastung für den Körper darstellen – insbesondere, wenn man häufig zwischen diesen Umgebungen wechselt.
Plötzliche Temperaturwechsel: Versteckte Gefahr für das Immunsystem
Der menschliche Körper ist im Grunde „programmiert“, sich allmählich an Umweltveränderungen anzupassen. Beispielsweise kommen unsere Abwehrmechanismen, insbesondere die Schleimhäute in Nase und Rachen, unter erheblichen Stress, wenn man plötzlich von einem trockenen, kühlen Büro in einen feuchten, wärmeren Außenbereich wechselt – oder umgekehrt.
Dieser abrupte Wechsel führt dazu, dass sich die Blutgefäße verengen und ausdehnen, was die Schleimhäute reizt. Dadurch trocknen sie aus oder schwellen an und sind weniger effektiv beim Abwehren von Viren.
Symptome verbreiten sich hauptsächlich über Kinder
Medizinische Erfahrungen zeigen, dass die erste Krankheitswelle oft bei Schulkindern beginnt. In Kindergärten, Schulen und auf Spielplätzen im Freien breiten sich Infektionen schnell aus, wobei die Kinder Viren in ihre Familien tragen. Eltern geben sie dann an Kollegen bei der Arbeit weiter, was in kurzer Zeit zu einer weitverbreiteten Krankheitswelle in der Gemeinschaft führen kann.
Häufige Beschwerden zu dieser Zeit sind Halsschmerzen, verstopfte Nase, Husten, leichtes Fieber und allgemeine Erschöpfung. Auch wenn diese Symptome überwiegend viralen Ursprungs sind und innerhalb von 5-7 Tagen abklingen, können einige Fälle – insbesondere bei Fieber, Brustschmerzen oder Atembeschwerden – ärztliche Aufmerksamkeit erfordern.
Klimaanlagen verschlimmern das Problem
Trotz des milderen Wetters nutzen viele noch immer Klimaanlagen, insbesondere am Nachmittag, wenn die Temperaturen noch hoch sein können. Allerdings trocknen zu kalte Innenräume die Luft erheblich aus, was zu Trockenheit im Rachen und Reizung der Nasengänge führt. Zusammen mit der warmen, feuchten Außenluft wird die Nasenschleimhaut – unser primärer Schutz gegen Krankheitserreger – überfordert und anfälliger für Viren.
Wer ist am meisten betroffen?
Neben Kindern sind auch Büroangestellte hochgradig den Temperaturschwankungen ausgesetzt. Sie verbringen oft ganze Tage in klimatisierten Räumen, nur um beim Verlassen von plötzlicher Wärme getroffen zu werden. Dies gilt besonders, wenn die Innentemperaturen um 21-22 °C liegen, während draußen über 30 Grad herrschen.
Eine weitere betroffene Gruppe sind Kuriere und Zusteller, die ständig zwischen Innen- und Außenbereichen wechseln. Obwohl sich ihr Körper im Laufe der Zeit einen gewissen Grad an Anpassung entwickeln kann, bleiben die häufigen Übergänge eine Herausforderung für ihre Physiologie.
Kälte verursacht nicht direkt Krankheiten – aber spielt eine Rolle
Mehrere Experten betonen, dass allein die Temperaturänderung nicht unbedingt Krankheiten verursacht. Gesunde Individuen können sich im Allgemeinen gut an diese Veränderungen anpassen. Probleme entstehen, wenn die Atemwege austrocknen oder das Immunsystem bereits geschwächt ist – möglicherweise durch Schlafmangel, Stress, schlechte Ernährung oder chronische Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes.
Eine ausgewogene Ernährung, ausreichender Schlaf und regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme bieten einen besseren Schutz als der bloße Versuch, Temperaturschwankungen zu vermeiden.
Worauf sollte man in kühleren Monaten achten?
Ärzte empfehlen, Innenraumtemperaturen zu verhindern, die nicht zu kalt sind. Ein idealer Bereich, insbesondere nachts, wenn der Körper natürlich herunterfährt und sich erholt, liegt bei 23-25 °C. Es ist nicht nötig, die Klimaanlage vollständig abzuschalten, aber es wird empfohlen, die Lüfter auf „Auto“-Modus oder im „Schlaf“-Modus zu halten.
Weitere hilfreiche Tipps umfassen regelmäßiges Händewaschen, das Vermeiden von Menschenmengen während der Grippesaison und vorbeugende Impfungen wie die jährliche Grippeimpfung. Diese wird besonders für Personen empfohlen, die zu Atemwegserkrankungen neigen.
Zusammenfassung
Die mildere Herbst-Winter-Periode in den VAE bietet in der Tat die Möglichkeit, mehr Zeit im Freien zu verbringen, frische Luft zu genießen und die Freuden des gesellschaftlichen Lebens wiederzuentdecken. Dennoch darf man nicht vergessen, dass scharfe Temperaturwechsel, die Nutzung von Klimaanlagen und eine Überlastung des Immunsystems leicht zu Krankheiten führen können.
Der Schlüssel ist Mäßigung: Kühlen Sie Innenräume nicht zu stark, geben Sie Ihrem Körper Zeit zur Anpassung und konzentrieren Sie sich auf die Grundlagen der Gesundheit – Schlaf, Flüssigkeitszufuhr, richtige Ernährung. Auf diese Weise können wir eine der angenehmsten Zeiten des Jahres in den VAE sicher genießen.
(Quelle: Basierend auf Gesprächen mit Ärzten aus Dubai-Krankenhäusern.)
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