Neues Bundesgesetz regelt VAE-Lehrplan

Einheitlicher Rechtsrahmen: Neues Bundesgesetz regelt den nationalen Lehrplan in den VAE
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben erneut einen wegweisenden Schritt im Bildungsbereich unternommen: Das erste Bundesdekret-Gesetz, das umfassend den nationalen Lehrplan regelt, ist in Kraft getreten. Ziel der Gesetzgebung ist es, einen einheitlichen, klar definierten Rahmen für öffentliche und private Schulen zu schaffen, die vom Kindergarten bis zur 12. Klasse tätig sind. Das Dekret gilt nicht nur für öffentliche Schulen, sondern auch für alle privaten Einrichtungen, einschließlich solcher, die ihre eigenen ausländischen Lehrpläne verwenden, soweit sie obligatorische nationale Fächer lehren.
Warum ist ein solches Gesetz notwendig?
In den letzten Jahren haben die VAE bedeutende Fortschritte in Richtung Modernisierung und Regulierung in verschiedenen Bereichen gemacht - sei es in Bezug auf E-Government-Lösungen, Arbeitsmarktreformen oder die Verbesserung der Bildungsstandards. Die Schaffung einer einheitlichen gesetzlichen Grundlage für den nationalen Lehrplan ist auch deshalb entscheidend, weil das vielfältige Bildungssystem des Landes mit mehr als 17 verschiedenen Lehrplänen arbeitet, darunter britische, amerikanische, indische und andere internationale Modelle, während die einheitliche Entwicklung der nationalen Identität, Werte und Schlüsselkompetenzen für alle Schüler erwartet wird.
Die Nationale Bildungscharta: Der Kompass
Im Mittelpunkt des neuen Gesetzes steht die Nationale Bildungscharta, die zum "primären Referenzdokument" für zukünftige bildungspolitische Entscheidungen wird. Diese Charta definiert die Ziele der nationalen Bildung, die erwarteten Fähigkeiten und Kenntnisse der Absolventen sowie die Integration von nationaler Identität und sozialen Werten.
Die Charta legt unter anderem fest:
Lernstandards und -ergebnisse, Unterrichtsmethoden, Bildungswege, die Sprache und Dauer der Bildung, jedes Fach und dessen Inhalt.
Vierstufige Lehrplanänderung: Klar geregelte Verantwortlichkeiten
Das Dekret bietet einen klaren Rahmen für zukünftige Lehrplanänderungen, die in vier Kategorien unterteilt sind:
1. Grundlegende Änderungen: Dies sind bedeutende Modifikationen, die die gesamte Grundlage des Lehrplans betreffen und vor ihrer landesweiten Einführung einem obligatorischen Pilotprogramm unterzogen werden müssen. Diese Änderungen werden vom Rat für Bildung, Humanressourcen und Gemeinschaftsentwicklung genehmigt und schließlich vom Ministerrat ratifiziert.
2. Teiländerungen: Diese umfassen kleinere Änderungen in bestimmten Fächern - wie das Überarbeiten bestimmter Lernziele, das Löschen oder Hinzufügen von Themen -, die vom Bildungsrat autorisiert werden.
3. Technische Änderungen: Dazu gehören Formulierungs-, visuelle oder sprachliche Klarstellungen, die die Inhaltsgrundlage des Lehrplans nicht beeinflussen und in den Zuständigkeitsbereich des Bildungsministeriums fallen.
4. Außergewöhnliche Änderungen: Dies sind schnelle Modifikationen, die in unerwarteten Situationen - wie globalen oder nationalen Notfällen - umgesetzt werden müssen, die auch die Genehmigung des Bildungsrates erfordern, aber den Ministerrat über umfangreichere Änderungen informieren müssen.
Wer kann Lehrplanänderungen initiieren?
Die Gesetzgebung erlaubt staatlichen, privaten oder gemeinnützigen Organisationen - einschließlich Einrichtungen, die in Freizonen tätig sind -, Vorschläge für Lehrplanänderungen einzureichen. Diese Vorschläge können jedoch nur angenommen werden, wenn sie wissenschaftlich untermauert mit: den nationalen Bildungszielen, aktuellen und zukünftigen Arbeitsmarktbedürfnissen, sozialen Werten und den Zielen der Stärkung der nationalen Identität in Einklang stehen.
Die Umsetzung ist Verantwortung der Schulen
Laut Gesetz sind Bildungseinrichtungen verantwortlich für die Einführung und Umsetzung des Lehrplans, einschließlich der Teilnahme an Pilotprogrammen, der Sammlung von Feedback und der Einreichung von Beobachtungen beim Ministerium. Lokale Bildungsbehörden sind in erster Linie für die Umsetzung in privaten Schulen verantwortlich, während das Nationale Zentrum für Bildungsqualität die Bildungsqualität misst und bewertet und seine Berichte an die zuständigen Stellen weiterleitet.
Flexibilität und Stabilität gleichzeitig
Einer der wesentlichen Beiträge des Bundesdekrets besteht darin, dass während die Stabilität und Konsistenz des nationalen Lehrplans gewährleistet ist, das System auch genügend Flexibilität bietet, um auf die sich ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft zu reagieren. Das Ziel ist es nicht nur, sicherzustellen, dass jeder Schüler eine einheitliche Grundlage erhält, sondern auch, dass sich der Lehrplan kontinuierlich angesichts neuer Technologien, Wirtschaftstrends und globaler Herausforderungen weiterentwickeln kann.
Strategische Ausrichtung: Auch auf Regierungsebene sichergestellt
Die Nationale Bildungscharta wurde von der Bundesregierung nach der Evaluierung des Rates für Bildung, Humanressourcen und Gemeinschaftsentwicklung finalisiert, um sicherzustellen, dass der Lehrplan nicht nur auf ministerieller Ebene integriert ist, sondern auch kohärent mit den langfristigen Strategien des Landes auf höchster Ebene der staatlichen Entscheidungsfindung ausgerichtet ist.
Zusammenfassung
Dieses neue Bundesdekret ist ein Meilenstein im Bildungssystem der VAE. Als eines der am schnellsten wachsenden Länder der Welt haben die VAE die Notwendigkeit eines soliden und dennoch flexiblen Bildungssystems für eine nachhaltige Zukunft erkannt. Das Gesetz verbessert nicht nur die Qualität des Lehrplans, sondern schafft auch klare Verantwortlichkeiten, die kontinuierliche Verbesserungen ermöglichen. Schüler, Eltern, Lehrer und Institutionenleiter können gleichermaßen von einem transparenten, stabilen und auf nationale Werte basierten Lehrplan profitieren, der in der Lage ist, sich zukünftigen Herausforderungen anzupassen. Mit dieser Maßnahme stärken Dubai und das ganze Land ihre Position auf der globalen Bildungskarte weiter.
(Quelle des Artikels: Nationale Bildungscharta.)
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