Erhöhte Kfz-Versicherungsprämien belasten UAE-Bewohner

Bewohner der Vereinigten Arabischen Emirate sehen sich mit erheblichen Erhöhungen der Autoversicherungsprämien konfrontiert, die in einigen Fällen um mehr als 40 Prozent gestiegen sind. Dieser Anstieg betrifft insbesondere Besitzer von Elektrofahrzeugen und junge Fahrer, die oft mit höheren Prämien oder sogar direkten Ablehnungen durch Versicherer konfrontiert werden.

Hintergrund der Prämienerhöhungen

Als Reaktion auf die steigenden Prämien hinterfragte ein Mitglied des Föderalen Nationalrates der VAE die Preispolitik der Versicherer und das sinkende Dienstleistungsniveau. Zahlreiche Beschwerden wurden über die doppelt berechnete obligatorische Haftpflichtversicherung eingereicht, während die Selbstbeteiligungen bis zu 15 Prozent erreichen können – eine Belastung, die zusätzlichen finanziellen Druck auf die Bevölkerung ausübt.

Herausforderungen bei Elektrofahrzeugen

Bei Elektroautos führen Versicherer erhebliche technische und logistische Hindernisse an. Die Reparaturkosten für diese Fahrzeuge sind höher, das Angebot an Ersatzteilen – insbesondere Batterien – ist begrenzt, und es gibt einen Mangel an zertifizierten Servicezentren. Zudem fehlen vielen Modellen offizielle Vertragshändler oder Garantien in den VAE, insbesondere wenn sie von unabhängigen Autohändlern angeboten werden.

Die Aufsichtsbehörde verwies auch auf die Überschwemmungen von 2024 als Beispiel, bei denen viele durch Wasser beschädigte Elektrofahrzeuge vollständig abgeschrieben werden mussten. Diese Risiken erhöhen die Vorsicht der Versicherer, verstärkt durch das Fehlen langfristiger Leistungsdaten.

Reaktion der Zentralbank

Die VAE-Zentralbank, die den Versicherungssektor überwacht, hat bestätigt, dass Versicherer innerhalb eines einheitlichen Preisrahmens operieren müssen, der Mindest- und Höchstsätze festlegt. Laut der Zentralbank existiert ein standardisiertes Versicherungsdokument auf dem Markt, um eine einheitliche Grunddeckung zu gewährleisten. Rabatte von bis zu 25 Prozent können für Elektro- und gasbetriebene Fahrzeuge gewährt werden, abhängig von Risikostufen und Betriebskosten.

Die Situation junger Fahrer

Jenseits der Prämienerhöhungen stehen auch junge Fahrer vor Schwierigkeiten. Obwohl das gesetzliche Fahralter von 18 auf 17 gesenkt wurde, verweigern einige Versicherer dieser Altersgruppe nach wie vor den Versicherungsschutz. Dies widerspricht den nationalen Verkehrsziele und schränkt die Mobilitätsmöglichkeiten einer ganzen Generation ein.

Vorgeschlagene Reformen

Der Föderale Nationalrat hat die Finanzregulierer aufgefordert, das standardisierte Versicherungsdokument zu überprüfen und es besser an die Strategie der VAE zur sauberen Energie anzupassen sowie die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und die Integration junger Fahrer zu fördern. Darüber hinaus ist es notwendig, die Praxis der automatischen Verringerung des Versicherungswertes zu regulieren, die Kunden im Falle eines Totalschadens nachteilig beeinflussen kann.

(Quelle des Artikels: Veröffentlichung des Föderalen Nationalrates (FNC).)