Cyberangriff auf Etihad: Europäischer Flugverkehr betroffen

Etihad Flüge in der EU verspätet: Cyberangriff legt Check-in-Systeme lahm
Die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate, Etihad Airways, erlebte erhebliche Störungen in der Bodenabfertigung ihrer europäischen Flüge, nachdem ein Cyberangriff am Samstag die Flughafendienstsysteme an mehreren wichtigen europäischen Flughäfen beeinträchtigte. Der Vorfall traf insbesondere den Brüsseler Flughafen sowie den Londoner Heathrow Flughafen, die zu den verkehrsreichsten Drehkreuzen des Kontinents gehören und eine entscheidende Rolle in der internationalen Luftfahrt spielen.
Infolge des Angriffs wurden die automatisierten Check-in-Systeme unbrauchbar, sodass der Passagier-Check-in und das Boarding nur noch manuell möglich waren, was zu erheblichen Verzögerungen und der Streichung einiger Flüge führte.
Hintergrund des technischen Problems
Laut Reuters wurden die Systeme von Collins Aerospace bei dem Angriff ins Visier genommen. Dieses Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Check-in- und Boarding-Diensten an vielen Flughäfen weltweit. Der technische Fehler hatte erhebliche Auswirkungen auf die Passagierabfertigung, da der Systemausfall automatisierte Check-in-Prozesse unmöglich machte.
Die offizielle Mitteilung des Brüsseler Flughafens besagte, dass infolge des Angriffs alle automatisierten Check-in- und Boarding-Systeme ausgefallen seien, was bedeute, dass Passagiere nur manuell abgefertigt werden könnten. Dies "hat ernsthafte Auswirkungen auf den Flugplan, was leider zu Verzögerungen und sogar Flugausfällen führt".
Reaktion von Etihad: Flexibilität und menschliche Ressourcen
Etihad Airways mit Sitz in Abu Dhabi reagierte umgehend auf die Situation. In ihrer Mitteilung erklärten sie, dass "aufgrund des technischen Fehlers am Brüsseler Flughafen und am Londoner Flughafen Heathrow die Check-in-Prozesse länger dauern als gewöhnlich." Das Personal der Fluggesellschaft unterstützt die Passagiere vor Ort verstärkt und bittet alle, früher als üblich am Flughafen zu erscheinen, um potenzielle Verzögerungen zu minimieren.
Die Fluggesellschaft betonte, dass Techniker intensiv daran arbeiten, das System so schnell wie möglich wiederherzustellen, und entschuldigte sich bei den Passagieren für die Unannehmlichkeiten, wobei sie hervorhob, dass die Ereignisse außerhalb ihrer Kontrolle liegen.
Betroffene und unbetroffene Fluggesellschaften
Während Etihad-Flüge von Verzögerungen betroffen sind, haben andere Fluggesellschaften unterschiedlich auf die Ereignisse reagiert. Die in Dubai ansässige Emirates erklärte beispielsweise, dass ihre Operationen nicht wesentlich beeinträchtigt seien. Grund hierfür ist, dass Emirates-Flüge hauptsächlich an Flughäfen oder über Systeme operieren, die nicht von dem Cyberangriff betroffen waren.
Die indische Fluggesellschaft Air India, die beträchtliche Passagierströme zwischen den VAE und dem Vereinigten Königreich abwickelt, bestätigte ebenfalls die Probleme. Laut Unternehmensmitteilung "könnten die Störungen am Heathrow Airport den Check-in-Prozess beeinflussen." Passagiere werden aufgefordert, ihren Check-in online abzuschließen, bevor sie am Flughafen eintreffen, um Überlastungen zu reduzieren und die Beeinträchtigung der Passagiererfahrung zu minimieren.
Frankfurt und Zürich vom Chaos unberührt
Vertreter der Flughäfen Frankfurt und Zürich bestätigten, dass ihre Systeme von dem Angriff nicht betroffen sind. Dies deutet auch darauf hin, dass Collins Aerospace-Systeme nicht an allen europäischen Flughäfen standardisiert sind oder dass der Angriff gezielt oder von begrenztem Umfang war.
Cybersicherheit in der Luftfahrt
Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen erneut, wie anfällig globale Verkehrsinfrastrukturen für digitale Angriffe sein können. Die Automatisierung der Flughafenabläufe erhöht zweifellos die Effizienz, aber jedes automatisierte System stellt auch ein potenzielles Ziel dar. Ein solcher Angriff verursacht nicht nur technische Probleme, sondern kann eine Kettenreaktion auslösen, die Flüge anhält, Reisepläne ändert und sogar wirtschaftlichen Schaden verursacht.
Die jüngsten Maßnahmen von Etihad und anderen Fluggesellschaften – insbesondere der Einsatz von Personal zur Überbrückung des technischen Ausfalls – bieten eine wichtige Lehre. Flexibilität und schnelle Anpassung sind in der Luftfahrtwelt besonders entscheidend geworden, wenn die Zuverlässigkeit der digitalen Infrastruktur nicht garantiert ist.
Was können Passagiere in einer solchen Situation tun?
Solche Vorfälle zeigen auch, wie wichtig es ist, dass Passagiere vorbereitet sind. Der Online-Check-in ist nicht nur eine Komfortfunktion, sondern ein Sicherheits- und Zeitmanagementvorteil, besonders in Notsituationen. Zusätzlich kann es nützlich sein, den offiziellen Mitteilungen der Fluggesellschaften und den Flughafen-Updates zu folgen und die Möglichkeiten von Reise-Apps zu nutzen.
Beispielsweise kommunizierte Etihad in Echtzeit über ihre digitalen Kanäle mit den Passagieren, um die verwirrende Situation zu klären. Eine solche transparente Kommunikation kann dazu beitragen, das Vertrauen der Passagiere in die Fluggesellschaft selbst in kritischen Zeiten aufrechtzuerhalten.
Fazit
Der Cyberangriff am Samstag hob erneut die ernsten Herausforderungen hervor, denen die moderne Luftfahrt, insbesondere im Bereich der digitalen Dienstleistungssysteme, gegenübersteht. Obwohl Etihad Airways-Flüge erhebliche Verzögerungen erlitten, trug die schnelle und passagierfreundliche Reaktion der Fluggesellschaft zur Minderung der Probleme bei. Die Erfahrung bietet sowohl für Betreiber als auch für Passagiere Lehren: In Zukunft muss noch größere Aufmerksamkeit auf Cybersicherheit und angemessene Krisenmanagementprotokolle gelegt werden.
(Quelle: Erklärung der Fluggesellschaft Etihad.)
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