Briten überholen Inder auf Dubais Immobilienmarkt

Britischer Investment-Boom auf Dubais Immobilienmarkt
In den letzten Jahren ist Dubais Immobilienmarkt zu einem der am schnellsten wachsenden Segmente weltweit geworden. Doch im zweiten Quartal 2025 ereignete sich eine überraschende Wende: Britische Käufer überholten Inder und nahmen die führende Position unter den ausländischen Investoren ein. Diese Verschiebung ist auf ein interessantes ökonomisches Zusammenspiel zurückzuführen – die Schwächung des Dirhams, die Stärkung des Pfunds, der Rückgang des britischen Immobilienmarkts und zunehmend gezielte internationale Marketingstrategien seitens der Entwickler in Dubai.
Geschwächter Dirham eröffnet neue Möglichkeiten
Da der Dirham an den US-Dollar gekoppelt ist, wurde er direkt von den Auswirkungen der amerikanischen Wirtschaftsmaßnahmen beeinflusst. Die neuen Zölle der Vereinigten Staaten führten zu einem Rückgang des Dollarwertes, wodurch der Dirham – seit Januar 2025 etwa um 8 % gegenüber dem britischen Pfund – geschwächt wurde. Diese Abwertung bietet britischen Käufern einen vorteilhaften Wechselkurs, der es ihnen ermöglicht, mehr Wert für ihr Geld auf Dubais Immobilienmarkt zu erhalten.
Was zuvor als teures Investitionsziel galt, ist für viele Briten zu einer attraktiven Alternative geworden, besonders für diejenigen, die London aufgrund höherer Steuern und des stagnierenden lokalen Marktes verlassen möchten.
Gezielte Ansprache britischer Investoren
Entwickler in Dubai reagierten schnell auf die Veränderungen. Große Immobilienunternehmen – darunter Binghatti, Danube, Aldar, Damac und Sobha – haben bereits Büros in London eröffnet, um potenzielle britische Käufer direkt anzusprechen. Binghatti bietet spezielle Zahlungspläne, flexible Raten und Preisnachlässe für britische Interessenten, während Damac in Zusammenarbeit mit dem Chelsea Football Club gebrandete Wohnimmobilien entwickelt, die auf britische Geschmäcker abgestimmt sind.
Nach Angaben der Immobilienagentur Betterhomes aus den VAE stieg die Zahl der Hauskäufe durch britische Staatsbürger im zweiten Quartal 2025 um 62 % im Jahresvergleich, was Einwohner des Vereinigten Königreichs erneut zu den wichtigsten ausländischen Käufern macht.
Warum Dubai?
Britische Investoren entscheiden sich aus mehreren Gründen für Dubai. Erstens ist der Erwerb von Eigentum hier viel schneller und einfacher als in den meisten westlichen Ländern. Zweitens sind die Renditen bemerkenswert hoch – die Vermietung neu gebauter Häuser bringt oft eine jährliche Rendite von etwa 6-8 %. Darüber hinaus ist der steuerfreie Status Dubais ein attraktiver Aspekt, insbesondere für Investoren, die unter den zunehmend strengen Steuerpolitik Großbritanniens leiden.
Experten der Branche betonen, dass Dubais Infrastruktur, Sicherheit und Lebensqualität denen westlicher europäischer Städte zunehmend ähneln, während das Klima, die Servicequalität und die Immobilienpreise immer noch günstiger sind.
Reaktionen der Entwickler: Öffnung nach Westen
Entwickler aus den VAE sind nicht nur darauf aus, in London zu verkaufen, sondern explorieren zunehmend auch Möglichkeiten, selbst als Investoren auf dem britischen Markt zu agieren. Aldar hat beispielsweise sein Tochterunternehmen London Square gegründet, das 15 neue Standorte für die Entwicklung gesichert hat und seit Ende 2023 sechs Projekte gestartet hat. Auch Danube und Binghatti haben signalisiert, dass sie britische Immobilienentwicklungsmöglichkeiten in Betracht ziehen, obwohl die Projekte aufgrund des schwächeren Dirhams teurer werden.
Balance zwischen zwei Welten
Diese zunehmend intensive bilaterale Investitionsdynamik – britische Käufer für Dubai, Entwickler aus den VAE für das Vereinigte Königreich – veranschaulicht die Globalisierung des Luxusimmobilienmarktes. Während die Wirtschaft der VAE einst vorwiegend von Öleinnahmen dominiert wurde, haben sich Immobilien und Tourismus zu strategischen Sektoren entwickelt. Hierbei spielen ausländische Käufer, insbesondere aus Großbritannien, eine Schlüsselrolle.
Laut dem jüngsten Bericht von Knight Frank tauchten emiratische Staatsbürger als Käufer auf dem Londoner Immobilienmarkt auf: 2024 machten Investitionen aus den VAE nur 0,6 % der Gesamtsumme aus, während es 2025 auf 3 % anstieg.
Verändernde Finanzmärkte, neue Investitionstrends
Während die Weltaufmerksamkeit auf Zinssätzen, Wechselkursen und globalen Unsicherheiten fokussiert ist, suchen kluge Investoren – ob britisch oder emiratisch – nach Möglichkeiten, die sowohl Wertzuwachs als auch Sicherheit bieten. In diesem Kontext wird Dubais Immobilienmarkt zu einem zunehmend attraktiven Ziel.
Die kombinierte Wirkung von zunehmend bewussten Entwicklerstrategien, gezieltem Marketing und Bewegungen auf den Finanzmärkten haben Dubai für die globale Elite der Investoren zurück ins Spiel gebracht – diesmal angeführt von einer neuen Käuferschicht, den Briten. Solange der Dirham relativ schwach gegenüber dem Pfund bleibt und bis sich der britische Immobilienmarkt stabilisiert, wird erwartet, dass dieser Trend anhält. So wird Dubai zunehmend zu einem unvermeidlichen Knotenpunkt, nicht nur für Touristen, sondern auch für kapitalsuchende Investoren.
(Quelle des Artikels: Basierend auf dem schwächeren, an den US-Dollar gekoppelten Dirham-Wechselkurs.)
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