Abu Dhabis neue Sprachrichtlinie für Kitas

Abu Dhabis Neuer Erlass: 4 Stunden Arabisch wöchentlich in Kitas – Warum es in der frühkindlichen Bildung wichtig ist?
Eine bedeutende Änderung wurde für private Kindergärten und Partnerschulen in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt: Ab September 2025 wird das Abu Dhabi Department of Education and Knowledge (ADEK) 240 Minuten (vier Stunden) obligatorischen Arabischunterricht pro Woche für Kinder im Vorschulalter vorschreiben. Diese Zahl wird ab dem Schuljahr 2026–2027 auf 300 Minuten oder fünf Stunden pro Woche erhöht.
Der Erlass betrifft auch sehr junge Kinder, von der Kita bis zur zweiten Klasse (KG2), und stellt sicher, dass jedes Kind Teil des Programms ist. Das Ziel ist klar: Die frühzeitige Aneignung der arabischen Sprache soll nicht nur als Fach betrachtet werden, sondern als Werkzeug der kulturellen Identität, Verbindung und der Vermittlung von Werten.
Warum jetzt?
ADEK betont, dass ihre Entscheidung durch Forschungsergebnisse gestützt wird. Die effektivste Zeit für das Sprachenlernen ist die frühe Kindheit. In dieser Lebensphase besitzen Kinder eine natürliche sprachliche Empfänglichkeit, die es ihnen ermöglicht, nicht nur schneller zu lernen, sondern auch tiefere Verbindungen zur Sprache und ihrer verbundenen Kultur zu entwickeln.
Dies ist besonders wichtig in Städten wie Abu Dhabi oder Dubai, in denen Kinder in multikulturellen Umgebungen aufwachsen und die arabische Sprache nicht immer die gebührende Aufmerksamkeit in Familienhäusern erhält. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage legt nahe, dass obwohl viele Kinder zu Hause Arabisch hören, sie sich nicht sicher fühlen, es zu verwenden.
Zwei Lernwege
Das Programm bietet verschiedene Ansätze für muttersprachliche Arabischsprecher und nicht-muttersprachliche Kinder:
Für Muttersprachler: Das Ziel ist es, den Wortschatz zu erweitern, grammatische Strukturen zu vertiefen und sie mit der Schriftsprache vertraut zu machen.
Für Nicht-Muttersprachler: Der Fokus liegt auf der Entwicklung grundlegender Fähigkeiten durch spielerisches Lernen von Wörtern, Ausdrücken und einfachen Satzstrukturen.
Der Lehrplan stützt sich nicht auf traditionellen Frontalunterricht. Stattdessen führt er Kinder interaktiv, lebendig und spielerisch an die Welt der arabischen Sprache heran – durch Geschichten, Lieder, Theater, Bastelaktivitäten und realistische Szenarien.
Eltern sind ebenfalls Schlüsselfiguren
Die neue Richtlinie unterstreicht die Beteiligung der Familien. Schulen werden regelmäßig Rückmeldungen über den Fortschritt der Kinder geben und Heimaktivitäten vorschlagen, damit die arabische Sprache nicht auf die Mauern der Institution beschränkt bleibt. Arabisch-themenbezogene Aktivitäten zielen darauf ab, die Sprache Teil des Alltags zu machen – sei es durch Spiel, Geschichtenerzählen oder gemeinsames Singen.
Nicht nur Abu Dhabi greift ein – ein landesweiter Trend
Abu Dhabis Entscheidung ist Teil eines nationalen Bestrebens. Ähnliche Programme werden in anderen Emiraten eingeführt:
Im Februar kündigte Dubai an, dass das Erlernen der arabischen Sprache für alle Kinder im Alter von 0–6 Jahren in privaten Kindergärten und frühkindlichen Zentren verpflichtend sein wird.
Die Regierung von Sharjah ordnete im November 2024 an, dass der Unterricht in staatlichen Kindergärten ausschließlich auf Arabisch erfolgen soll. Dies konzentriert sich nicht nur auf die Sprachentwicklung, sondern verbessert auch das allgemeine Wohlbefinden der Kinder, einschließlich der Bildung über gesunde Ernährung und Lebensweise.
Kulturelles Erbe und sprachliche Sicherheit
Der neue Erlass geht über das Erlernen von Sprachen hinaus: Er bietet Identität, Gemeinschaftszugehörigkeit und eine kulturelle Grundlage für die Kinder. Die arabische Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – in einer Welt, in der das Erhalten lokaler Werte und die Förderung des interkulturellen Dialogs gleich wichtige Bedeutung haben.
Fazit
Abu Dhabis neuer Sprachrichtlinien-Vorstoß ist in der Region beispielhaft. Durch wöchentlich vier (später fünf) Stunden Arabischunterricht können selbst die Jüngsten aktive Sprachbenutzer werden und gleichzeitig ihre Gemeinschafts- und Kulturzusammengehörigkeit stärken. Die Maßnahme steht im Einklang mit dem langfristigen Ziel der VAE: die arabische Sprache und das Erbe zu bewahren, um sie für zukünftige Generationen relevant und lebendig zu halten.
(Die Quelle des Artikels ist die Bekanntmachung des Department of Education and Knowledge (ADEK).)
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